Die Leipziger Buchmesse 2025 lockte erneut hunderttausende Besucher:innen in die Messehallen. Schon früh am Morgen versammelten sich die Literatur- und Animefans vor den Eingängen, um pünktlich um 10 Uhr das Messegelände zu betreten. Die Begeisterung war spürbar, sei es für Autor:innen, Manga- und Animecharaktere oder die vielen spannenden Veranstaltungen.
Organisation und Orientierung
Ein kleiner Kritikpunkt, den viele Besucher:innen anmerkten, war die teilweise unklare Beschilderung der Eingänge. Gerade für Erstbesucher:innen war es nicht immer leicht zu erkennen, wo genau Online-Ticket-Inhaber:innen eintreten konnten oder wo man noch Tickets erwerben musste. Eine Verbesserung in Form zusätzlicher Hinweisschilder könnte hier in Zukunft helfen, den Einstieg zur Messe noch angenehmer zu gestalten.
Vielfältiges Programm für alle Interessen
Die Messe bot ein beeindruckendes Spektrum an Highlights aus der Welt der Bücher, Comics und Kultur. Mit über 500 Veranstaltungen pro Tag war es nahezu unmöglich, alles an nur einem Tag zu erleben. Daher empfiehlt es sich, mindestens zwei volle Tage einzuplanen und sich vorab ein kleines Programm zusammenzustellen, um die interessantesten Events nicht zu verpassen.
Ein besonderes Highlight war die Möglichkeit, sich mit Autor:innen und anderen Persönlichkeiten der Messe auf Augenhöhe auszutauschen. Die Atmosphäre ermöglichte es, in einer angenehmen Lautstärke Gespräche zu führen, ohne sich durch laute Hintergrundgeräusche gestört zu fühlen.
Besucherrekord und internationale Vielfalt
Deutschland liebt das Lesen – das zeigte die Buchmesse mit eindrucksvollen Zahlen: 296.000 Besucher:innen kamen, das waren 13.000 mehr als im Vorjahr. Mit 2.040 Aussteller:innen aus 45 Ländern war die Vielfalt groß, darunter das Gastland Norwegen mit seinem literarischen Programm „Traum im Frühling“.
Im Rahmen von „Leipzig liest“, Europas größtem Lesefest, fanden über 2.800 Veranstaltungen an 330 verschiedenen Leseorten in der Stadt statt, ermöglicht durch 3.000 Mitwirkende.
Stimmen zur Messe
Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe, zeigte sich begeistert: „Die Leipziger Buchmesse war im wahrsten Sinne des Wortes ein Publikumsmagnet. Wir freuen uns über den riesigen Zuspruch und die Begeisterung gerade junger Menschen für das Lesen.“
Auch Astrid Böhmisch, Direktorin der Buchmesse, betonte die Bedeutung des analogen Erlebnisses: „Das große Interesse an der Messe zeigt, wie wichtig persönliche Begegnungen in einer zunehmend digitalen Welt sind.“
Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, hob die gesellschaftliche Relevanz der Messe hervor: „Die Buch- und Kreativbranche stößt wichtige Debatten an und trägt zur Gestaltung der Zukunft unserer Demokratie bei.“
Preisverleihungen und Ehrungen
Preis der Leipziger Buchmesse 2025
In diesem Jahr wurden Kristine Bilkau („Halbinsel“), Irina Rastorgueva („Pop-up-Propaganda“) und Thomas Weiler für seine Übersetzung von „Feuerdörfer“ ausgezeichnet. Insgesamt gab es 506 Einreichungen von 166 Verlagen.
Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung
Der belarussische Schriftsteller Alhierd Bacharevič erhielt für sein Werk „Europas Hunde“ den diesjährigen Preis. Seine Laudatio hielt die Schweizer Literaturkritikerin Sieglinde Geisel.
Manga-Comic-Con: Ein Paradies für Cosplayer:innen
Die Manga-Comic-Con in den Hallen 1 und 3 war erneut ein Magnet für Cosplay-Fans. Neben Ehrengästen und Wettbewerben, wie dem Leipziger Cosplay-Wettbewerb und der ersten Cosplay Performance Meisterschaft Deutschland, sorgte auch die Verleihung des Seraph für Begeisterung unter den Fantasy- und Phantastik-Fans.
Neue Formate: Audiowelt, Forum Mensch & KI und BloggerRoom
Ein Novum in diesem Jahr war die Audiowelt mit einem breiten Angebot an Hörbüchern, Hörspielen und Podcasts. Das Forum Mensch & KI widmete sich den Auswirkungen Künstlicher Intelligenz, während der neue BloggerRoom BL:OOM eine Plattform für Medienschaffende und Netzwerker:innen bot.
Fazit
Die Leipziger Buchmesse 2025 war ein voller Erfolg und unterstrich einmal mehr die Relevanz des geschriebenen Wortes und der analogen Begegnung. Die Mischung aus Literatur, Kreativität, digitalen Innovationen und gesellschaftlichen Debatten machte die Messe zu einem einzigartigen Erlebnis, das Leipzig für vier Tage in eine pulsierende Literaturhauptstadt verwandelte.