Roth und die 8. Nacht der Ausbildung – Ein Abend voller Impulse und Inspiration

In einer Region, in der der Nachwuchs in den Betrieben händeringend gesucht wird und die Vielzahl der Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsvarianten nahezu überwältigend ist, fand kürzlich zum achten Mal die „Nacht der Ausbildung“ in Roth statt. Diese Veranstaltung bringt ausbildende Betriebe mit interessierten Schüler:innen und Eltern zusammen – ein Format, das nicht nur Informationen liefert, sondern auch Begeisterung und neue Perspektiven eröffnet.

Unter leichtem Nieselregen versammelten sich die Besucher vor dem Rother Rathaus, wo der erste Bürgermeister der Stadt, Andreas Buckreus, unter einem schützenden Pavillon seine Begrüßungsworte sprach und feierlich die achte Nacht der Ausbildung eröffnete. Er betonte den erfreulichen Zuwachs an Beteiligung seitens der Unternehmen und verwies darauf, dass in diesem Jahr rund 90 Betriebe zusammen 120 Ausbildungsberufe vorstellen. Diese beeindruckende Zahl verdeutlicht, wie breit gefächert die Möglichkeiten in der Region sind und wie sehr sich die Wirtschaft bemüht, junge Talente zu fördern.

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war, dass ortsansässige Unternehmen nicht nur an mobilen Infoständen auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone präsent waren, sondern auch ihre Betriebstore öffneten. So konnten die Besucher nicht nur Informationen aus erster Hand erhalten, sondern auch den Arbeitsalltag und die Menschen hinter den Ausbildungsberufen kennenlernen. Dies gab den Jugendlichen einen authentischen Einblick in den jeweiligen Berufszweig – von technischen Fertigkeiten bis hin zu kreativen Aufgaben.

Nachdem die ersten Eindrücke auf dem Marktplatz gesammelt waren, zog es uns in den ersten Stock der Ausstellungsbereiche. Hier wurden interaktive Stationen aufgebaut, die es ermöglichten, praktische Erfahrungen zu sammeln. So wurde beispielsweise demonstriert, wie sich die linke und rechte Gehirnhälfte koordinieren, wenn man seine Bewegungen im Spiegelbild betrachtet. An einer anderen Station erlebten wir hautnah, wie es sich anfühlt, alt zu sein – eine humorvolle, aber auch lehrreiche Simulation. Besonders eindrucksvoll waren die Stationen, an denen die Bedeutung von verantwortungsvoller, konzentrierter Arbeit bei der Befüllung von Tablettenboxen nach ärztlicher Anweisung oder beim Setzen einer Spritze vermittelt wurde.

Diese praxisnahen Einblicke führten uns zu einer besonderen Erkenntnis: Der Respekt vor den Berufen in der Pflege wurde wieder einmal deutlich. Antonia, die erzählte, dass ihre beiden Eltern im Pflegebereich tätig sind, unterstrich, wie erfüllend und wichtig dieser Beruf sein kann. Die begeisterten Worte von Pflegepädagogin Heidi Kilian-Gerber, die von ihrer Freude am Job und ihrer Leidenschaft für die Pflege berichtete, machten es allen Besuchern klar, welch wichtige Rolle die Pflege in unserer Gesellschaft spielt. Matthias, ein angehender Lehramtsstudent, lauschte diesen Berichten besonders aufmerksam – offensichtlich regte die Veranstaltung ihn zum Nachdenken über seinen eigenen Berufsweg an.

Ausgestattet mit bunten Smarties, die als kleine Belohnung für das Sortieren von Tabletten ausgegeben wurden, führte uns unser Weg weiter zum nächsten Unternehmensstandort: dem Landratsamt. Auch dort wurden den Jugendlichen interessante Einblicke in den Verwaltungsalltag und die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten geboten.

Obwohl die Zeit viel zu knapp war, um jeden einzelnen Stand ausführlich zu erkunden, hinterließ die Veranstaltung in Roth einen bleibenden Eindruck. Die zahlreichen Unternehmen, die sich mit viel Engagement und Herzlichkeit präsentierten, machten deutlich, dass eine Ausbildung keineswegs den Wunsch nach einem Studium oder einem Auslandsaufenthalt ausschließt. Vielmehr bietet sie einen praktischen und soliden Weg, um eigene Begabungen zu entdecken, zu formen und weiterzuentwickeln. Eine Ausbildung kann den Grundstein für ein erfülltes Berufsleben legen – sei es als eigenständige Karriere oder als ideale Ergänzung zu einem späteren Studium.

Die 8. Nacht der Ausbildung in Roth war somit nicht nur ein Event, sondern ein echtes Erlebnis: Ein Tag, der junge Menschen motiviert, ihre Zukunft aktiv in die Hand zu nehmen, und gleichzeitig die Vielfalt der Berufswelten in unserer Region eindrucksvoll zur Schau stellt. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass mit Engagement, kreativen Ideen und der Unterstützung der Betriebe ein vielversprechender Start ins Berufsleben möglich ist. Eine „coole Truppe“ an engagierten Menschen und Unternehmen sorgt dafür, dass die nächste Generation bestens vorbereitet in ihre berufliche Zukunft starten kann.